Drei Schwestern

Schauspiel Köln

Was fängt man an mit seiner Lebenszeit? Wozu all das Wissen, wenn man es kaum gebrauchen kann? In seinem 1901 Uraufgeführten Drama "Drei Schwestern" erzählt Anton Tschechow vom Scheitern aller Lebensträume und zeichnet das Bild einer Gesellschaft, die unfähig ist, zu handeln und die Wirklichkeit zu ertragen. Mit beeindruckenden Bildern inszenierte die junge Regisseurin Pınar Karabulut das Stück am Schauspielhaus Köln.

In der Provinz, wohin ihr verstorbener Vater versetzt wurde, verblühen drei Schwestern. Die Stadt ihrer Kindheit ist zu einem unerreichbaren Traumbild geworden, in das sie sich flüchten, um dem Alltag und seinen Zumutungen zu entkommen. Geist, Seele, Liebe, Erfüllung sind immer anderswo und nur die Sehnsucht reicht noch hin. In der Realität aber schreitet das Leben unbarmherzig fort.

Pınar Karabulut konzentriert sich in ihrer Inszenierung des Dramas auf die Widersprüche und die Komik im Verhalten aller Beteiligten. Dabei spielen die Akteure auf einer bühnenfüllenden, meterhohen Luftmatratze, die Sprünge, Tänze und Prügeleien in Comic-Dimensionen möglich macht. Das alles vor dem Hintergrund einer LED-Wand, die mit Wörtern, Mustern und Lichteffekten für zusätzliche Dynamik sorgt  und Charaktere und Stimmungen auf der optischen Ebene unterstützt.

Im Bühnenbild wurden 83 monochrome, einzeln ansteuerbare, kaltweiße M-Dots MK2 – also insgesamt 830 LED-Punkte – von Schnick-Schnack-Systems verbaut, angesteuert von 14 Intelligenzen M60. Die Strom- und Datenversorgung übernahmen DPB Pixel-Router.

Shortfacts Drei Schwestern

Projekt

monochrome, einzeln ansteuerbare LED-Wand

Verbaute Technik

Lichtgestaltung

Michael Frank, Schauspiel Köln

Fotos

Krafft Angerer